Minister Pinkwart: Ausgezeichnetes Ergebnis belegt hohes Ansehen unseres Wirtschaftsstandorts auf internationalen Märkten
Der Investitionsstandort Nordrhein-Westfalen schließt das Jahr 2021 trotz Pandemie mit einem Rekord ab. Nach den Auswertungen der landeseigenen Gesellschaft zur Außenwirtschaftsförderung NRW.Global Business siedelten sich 458 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen an oder erweiterten ihre Niederlassung. Das ist ein neuer Höchststand bei ausländischen Direktinvestitionen (FDI/Foreign Direct Investment) seit Beginn der Erfassung in Nordrhein-Westfalen. Weltweit zeigen die FDI-Zahlen nach dem Einbruch 2020 eine deutliche Erholung. Nordrhein-Westfalen verzeichnet ein starkes Wachstum von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das deutlich über den deutschen (+7 Prozent) und globalen (+11 Prozent) Werten liegt. Auch die Zahl der prognostizierten neuen Arbeitsplätze erreicht mit mehr als 14.000 einen neuen Höchstwert, der auf eine besonders hohe Anzahl an Großprojekten zurückzuführen ist.
Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Dieses ausgezeichnete Ergebnis bei ausländischen Direktinvestitionen belegt einmal mehr das hohe Ansehen unseres Wirtschaftsstandorts auf den internationalen Märkten. Nordrhein-Westfalen ist gut durch die Krisenjahre gekommen. Wir setzen auch in Zukunft auf unsere Leitthemen Energiewende, Klimaschutz, Digitalisierung sowie Transformation der Wirtschaft, die internationalen Unternehmen neue Möglichkeiten bieten, sich am Wandel unserer Region zu beteiligen.“
Zahlen und Fakten im Überblick:
- Greater China steht mit 69 Projekten zwar weiter an der Spitze der Investorenländer, verzeichnet aber einen deutlichen Rückgang (-22 Prozent, Vorjahr: 88).
- Die Niederlande erzielen mit 56 Projekten einen starken Zugewinn (+47 Prozent, Vorjahr: 38), da viele während der Pandemie geplanten Projekte 2021 umgesetzt wurden. Die Türkei folgt mit 49 Projekten und einigen Verlusten nach zwei äußerst dynamischen Jahren (-22 Prozent, Vorjahr: 63).
- Investitionen aus den USA bleiben auf einem ähnlichen Niveau wie 2019 und 2020, steigen allerdings auf 47 Projekte (+27 Prozent, Vorjahr: 39), während Großbritannien mit 30 Projekten ein deutliches Plus von über 100 Prozent erreicht (Vorjahr: 14).
- Bei zahlreichen Großprojekten mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen behaupten die USA ihre Spitzenposition als Jobmotor in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Greater China, Kanada und den Niederlanden.
„Investitionsprojekte in Zukunftsthemen wie Erneuerbare Energien, Digitalisierung, Neue Mobilität oder Biotech unterstreichen die Bedeutung Nordrhein-Westfalens als starken Innovationsstandort. Zahlreiche ‚grüne Investitionen‘ ausländischer Unternehmen sind eine neue, spannende Entwicklung, die zeigt, wie attraktiv unser Land ist, um innovative Technologien zu entwickeln und neue Märkte zu erschließen“, erklärt Felix Neugart, Geschäftsführer von NRW.Global Business.
Nachhaltige Energielösungen bringt der US-Wasserstoffexperte Plug Power nach Nordrhein-Westfalen, der in Duisburg seine europäische Service- und Logistikzentrale eröffnet. Bis Ende 2025 sollen dort jährlich 500 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. Und auch der britische Chemiekonzern INEOS plant die Errichtung eines 100 MW Elektrolyseurs an seinem Kölner Standort für die CO2-freie Herstellung von Wasserstoff. Auf Emissionsfreiheit setzt in Köln auch der US-Autobauer Ford: Das Unternehmen investiert in die Modernisierung seiner Fahrzeugfertigung und baut den Standort zum Ford Cologne Electrification Center aus. Auch in der Logistikindustrie spielt das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle: Das US-Textilunternehmen Levi Strauss baut in Dorsten eines der größten Logistikzentren Europas mit Fokus auf Recycling, Ressourcenschonung und Abfallreduzierung.
Digitale Transformation und IT-Sicherheit stehen weiter hoch im Kurs: So verstärkt der indische IT-Konzern Mphasis, der sich auf Cloud- und kognitive Dienste spezialisiert hat, seine Präsenz in Europa mit einem Vertriebszentrum in Düsseldorf. Und der kanadische IT-Dienstleister CGI und Spezialist für Cyber Security baut seine NRW-Hubs aus und schafft perspektivisch 1.500 Arbeitsplätze an den Standorten Bochum, Düsseldorf und Köln. Darüber hinaus eröffnet Zoom, die seit der Pandemie durchstartende Videokonferenz-Plattform aus den USA, ihr erstes Deutschland-Büro in Köln.
Im Bereich Bio Science bleibt Nordrhein-Westfalen ebenfalls beliebter Standort: Der Herzpumpenspezialist Abiomed aus den USA plant, seine Europazentrale in Aachen auszubauen und die Zahl der Beschäftigten um mehr als 50 Prozent zu erhöhen. Außerdem nahm das norwegische Pharmaunternehmen Photocure, Spezialist für Blasenkrebs, seine europäische Zentrale in Düsseldorf in Betrieb.
Nordrhein-Westfalen ist Deutschlands Investitionsstandort Nummer eins: Mehr als 20.000 ausländische Unternehmen beschäftigen rund 1,3 Millionen Menschen im Land.
Hinweis: Ein Factsheet zu den „Foreign Direct Investments in NRW – Ergebnisse 2021“ finden Sie hier.